Die Vorgeschichte

Partizipation war immer ein grundlegendes Motiv der Arbeit des gesundheitsladen köln e.V.. Der Verein beschäftigt sich seit seiner Gründung 1987 mit einer ganzheitlichen Sichtweise auf die Entstehung von Gesundheit und mit dem Gesundheitswesen aus der Perspektive der Nutzer*innen. Er ist verwurzelt in den Konzepten der Selbsthilfebewegungen und des Empowerments. Sein Anliegen ist, die enge Verbindung zwischen gesellschaftlichen, ökologischen und sozialen Bedingungen und den daraus resultierenden individuellen Lebenssituationen zu thematisieren. Die Verbesserung gesundheitlicher Chancengleichheit durch die Beteiligung der Betroffenen am Gesundheitssystem ist daher ein Kernanliegen der Arbeit des Vereins.

2017 zog der gesundheitsladen köln e.V. in den Stadtbezirk Köln-Mülheim. Das Interesse an seiner Arbeit war hier von Anfang an groß und die sehr gut vernetzten Strukturen und Organisationen in den Quartieren Mülheims machten schnell deutlich, dass die Themen Gesundheitsförderung und Partizipation von vielen gewünscht, aber noch nicht ausreichend bearbeitet wurden. Vor allem bei der gesundheitlichen Chancengleichheit wurde hoher Verbesserungsbedarf gesehen.

Von Oktober 2019 bis Januar 2023 führte der gesundheitsladen köln e.V. mit dem Präventionsprojekt gesund hoch3 – gesund im Veedel ein partizipatives Projekt zur Förderung der Gesundheit in den Stadtteilen Buchforst, Buchheim und Mülheim durch. Es wurde von den Krankenkassen finanziert und verfolgte das Ziel, die gesundheitliche Chancengleichheit in der Lebenswelt „Quartier“ zu verbessern. Dazu sollten allgemeine gesundheitliche Ressourcen, gesundheitsförderliche Strukturen und die Gesundheitskompetenz von Menschen in Erwerbslosigkeit und Senior*innen gestärkt werden.

Das Förderprogramm „Bürgerbeteiligung und Aktivierung“ im Rahmen des Programms „Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“ beabsichtigt, wie der Name es nahelegt, eine Beteiligung und Aktivierung der Bewohnerschaft neuer Sozialraumgebiete an der Ermittlung von Herausforderungen. Dabei sollen mögliche Projektträger*innen gerade sozial benachteiligte Menschen an der Ausgestaltung des Programms „Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“ beteiligen und auf diese Weise eine erfolgreiche Umsetzung des Programms von Beginn an begünstigen. Begleitet und unterstützt werden die Träger des Projekts dabei von der Geschäftsstelle „“Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“

In den Vorgesprächen zur Antragsstellung durch den gesundheitsladen köln e.V. zeigte sich schnell, dass die Geschäftsstelle „Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“, passend zu den Kompetenzen des Vereins, ein Hauptaugenmerk des Projektes auf die Gesundheit und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen legen möchte. Gerade für den Stadtteil Mülheim-Süd sahen beide Parteien, aufgrund der unterdurchschnittlichen Gesundheitslage von Kindern und Jugendlichen, Handlungsbedarf. Durch die Nähe des Standorts kann der Verein auch Veranstaltungen und Treffen in den eigenen Räumlichkeiten anbieten. Der Sozialraum besteht zudem aus dem Stadtteil Buchforst. Der Stadtteil gehörte zuvor mit dem Stadtteil Buchheim zu einem Sozialraum. Buchforst/ Mülheim-Süd bildet somit seit 2021 zu einen gemeinsamen Sozialraum. In diesen Stadtteilen führte der Verein bereits Projekte durch, daher konnten die guten Netzwerkstrukturen, die aus der sozialräumlichen Arbeit in Buchforst hervorgegangen waren, auch für den Stadtteil Mülheim-Süd genutzt werden.